Empfängereinbau aber richtig!

Empfängerpositionierung – ein heikles Thema? Eigentlich nicht.

Irgendwann kommt beim Bau eines Modells der Zeitpunkt, an dem man den Empfänger einbaut. Da man ja quasi kurz vor „Go-Live“ des Modells ist, wird diesem Punkt manchmal nicht die nötige Aufmerksamkeit beigemessen. Was hat man nicht schon gesehen, einfach ins Modell „hineingeworfene“ Empfänger und nicht befestigte, lose herumliegende Antennen. Dabei ist die Befestigung des Empfängers noch gar nicht mal der primäre Punkt, vielmehr geht’s um die Antennen. Ein nicht befestigter Empfänger birgt zusätzlich die Gefahr, dass sich auch die Antennen in der Position verändern können. Bei den heute üblichen Empfängern der Profiliga, die noch weitere Funktionen „im Bauch“ haben, wie z.B. GPS-Positionierung oder Beschleunigungs-Sensoren, ist die Position des Empfängergehäuses selbst natürlich schon ein sehr wichtiger Punkt. X, Y und Z-Achse müssen mit denen des Modells möglichst exakt übereinstimmen. Bei den „normalen“ Empfängern, die einfach nur „empfangen“, ist die Gehäusepositionierung beliebig, lediglich die Kabellängen der Peripheriegeräte bestimmen dann ggf. die Position. Das Gehäuse selbst befestigt man idealerweise mit gutem Klett-Band, Klett-Klebeband oder auch Gummiringen oder ähnlichem. Bitte drauf achten, dass man noch gut an die Stecker herankommt, es bleibt nicht aus, dass man ab und zu zu Wartungsarbeiten Zugang benötigt. Wenn man z.B. an Küsten unterwegs ist, ist auf Korrosion der Kontakte (wenn nicht goldbeschichtet)  zu achten. Das Salz in der Luft ist extrem korrosiv, so dass selbst die Metallteile am Sender nach einigen Tagen rosten. Die Kabel selbst werden mit Kabelbindern beliebiger Art zu einem Kabelbaum gebündelt, nachdem alles eingesteckt wurde. Bitte keine unnötige Zugbelastung auf die kleinen Stecker geben, die sind empfindlicher als man denkt.

Zurück zum Einbau: die Antennen..

Die heute üblichen Geräte sind in der Regel 2,4Ghz-Systeme, die am Empfänger über eine oder zwei Antennen verfügen. Manchmal gibt es auch sogenannte Satelliten, die am Empfänger angesteckt werden, die die Anzahl der Antennen noch erhöhen. Dieses ist aber nicht unbedingt nötig, wenn die Hauptantennen richtig verlegt wurden. Die Antennen selbst haben eine ca. 2 cm lange, wirksame Länge. Dieses Ende darf nicht verbogen oder geknickt werden! Deshalb sollte man das Antennenende schützen, mit einem Bowdenzug-Röhrchen, oder im Modell mit Tape. Wirksam ist die Antenne auch nur, wenn sie im rechten Winkel zum Sender ausgerichtet ist. Beim Flugmodell ist das bei einem Ein-Antennen-Empfänger natürlich die „senkrecht-nach-oben“ Ausrichtung oder auch mit leichtem Neigungswinkel. Nur wenn das Flugmodell genau über einem ist, hat man nicht optimalen Empfang. Wenn zwei Antennen vorhanden sind, sind die Antennen im 90° Winkel zueinander auszurichten. Eine zeigt nach oben, eine in Flugrichtung oder auch quer zur Flugrichtung. Bei der 90°-Ausrichtung gibt es immer eine ausreichende Wirklänge resultierend aus den beiden Antennen.

Rümpfe aus Kohlefaser.

Eine Besonderheit möchte ich noch erwähnen: Rümpfe aus Kohlefaser. Hier gibt es nur eine wirklich gute Methode: die Antennenenden sind im 45°Winkel aus dem Rumpf herauszuführen, am besten mit einem käuflichen Antennenhalter in „Flossenform“ oder einfach einem eingeklebten Bowdenzug-Röhrchen. Hierzu gibt es keine Alternative. Antennen im Kohlerumpf sind quasi wirkungslos, auch wenn sie, außen verlegt, in geringem Abstand parallel zur Rumpfwand verlaufen. Das liegt daran, dass Kohlefaser im Hochfrequenzbereich leitend ist. Die Funkwellen werden abgeschirmt, wenn die Kohlefaser sich in Wirkrichtung der Antennen befindet. Auch hier ist der 90°-Winkel zwischen beiden Antennen idealerweise einzuhalten. Die heutigen Sender und Empfänger verfügen meistens über Telemetrie. Das heißt, dass der Empfänger auch sendet. Deshalb sollte auch ein Abstand zu Gerätschaften eingehalten werden, die empfindlich auf HF-Strahlung reagieren, z.B. Varios. Die Telemetrie kann natürlich genutzt werden, um die Empfangsqualität zu kontrollieren. Das geht beim Einbau, wie auch während des Betriebs, idealerweise mit Alarm.

Zusammenfassend kann man sagen, dass durch die heutige Fernsteuerungstechnologie ein großes Maß an Betriebssicherheit bietet, viel besser als die damalige 35Mhz-Technik. Dass Antennen  ordentlich eingebaut werden müssen, ist nach wie vor wichtig und notwendig um das Maximum an Sicherheit zu haben.