Multiplex EasyStar II

Fragt man als Anfänger einen erfahrenen Modellflieger welches Modell für den Einstieg besonders gut geeignet ist, wird man immer wieder eine Antwort hören. Der EasyStar von Multiplex dürfte zu den Modellen gehören, die Anfängern am häufigsten empfohlen werden. Inzwischen ist der Dauerbrenner zwar bereits etwas in die Jahre gekommen, kopiert wird das Konzept aber heute noch. Grund genug also, sich das Modell in der aktuellen Version noch einmal näher anzuschauen.

Etwas Geschichte

Bereits in den 90er Jahren brachte Multiplex ein speziell für Anfänger konstruiertes Modell auf den Markt. Das Modell Teddy, damals aus blauem und gelbem Polystyrol-Schaum gefertigt verfügte damals bereits über viele Merkmale des späteren EasyStar. Der Antrieb durch einen 400er Bürstenmotor erfolgte schon damals als Push-Prop oberhalb der Tragfläche, um die Luftschraube bei der Landung aus dem Gefahrenbereich zu bringen.

Im Jahr 2000 betrat der EasyStar dann aus schlagzähem Elapoor Material und mit einem deutlich erwachseneren Design die Bühne der Anfänger-Modelle. 2011 war es dann schließlich Zeit für ein Update. Der EasyStar II erschien als vorsichtige Modellpflege des Bestsellers. Neben Detailverbesserungen hatte sich Multiplex der zwei größten Kritikpunkte am EasyStar angenommen. Die Ausgabe 2 verfügte über einen Zeitgemäßen Brushless Motor mit Klappluftschraube und die Tragfläche ist auf den Einbau von Querruderservos vorbereitet.

Die Qual der Wahl

Der Easy Star wird zur Zeit von Multiplex in 4 verschiedenen Lieferumfängen angeboten. Die Preisliste beginnt mit dem Baukasten, der lediglich die Rumpfteile, Kunststoffteile und Anlenkungsmaterial enthält. Der Baukasten eignet sich zwar auch zum Aufbau eines kompletten Modells, muss man jedoch Servos, Motor und Regler noch einzeln kaufen, so summiert sich das Projekt auf einen Preis der über den Fertig angebotenen Varianten liegt. Der Baukasten ist also hauptsächlich etwas für Leute, die ein völlig zerstörtes Modell neu aufbauen wollen, quasi das Meta-Ersatzteil.

Flugfertig aufgebaut sind dagegen die RR und die RR+ Version. RR Steht bei Multiplex für „Ready for Radio“ Der RR kommt mit eingebautem Antrieb, Regler und Höhen und Seitenruderservo. Zum Fliegen braucht man noch eine Fernsteuerung und einen Akku und natürlich ein passendes Ladegerät. Die RR+ Version ist schon fast ein RTF Modell, denn auch ein Multiplex Empfänger, Akku und Ladegerät sind schon dabei. Zum Fliegen braucht man einen Multiplex M-Mlink Sender. Neben dem Einsteigersender Smart-SX und der neuen Cockpit-SX sind natürlich alle älteren M-Link Sender von Multiplex dafür tauglich.

Schließlich gibt es noch die RTF Version. Sie entspricht vom Lieferumfang der RR+ Variante, jedoch liegt dem RTF Packet ein Multiplex Smart SX Sender bei. Wie bei RTF Sets üblich. Ist also alles was man für den Erstflug benötigt enthalten.

Die verschiedenen Varianten des EasyStar II

Die Zutaten

EasyStar-1Knapp 1,4 m Spannweite hat der EasyStar II dennoch ist die Elapor Tragfläche teilbar und wird einfach auf ein GFK Steckungsrohr von rechts und links in den Rumpf geschoben. Dadurch das der Flieger in der Grundausstattung als 2-Achs Modell geliefert wird, gibt es auch keine Servokabel, die die Montage erschwehren würden. Der knapp einen Meter lange Rumpf ist also das längste Teil, was es zu transportieren gilt. Eine weitere Besonderheit des EasyStar II ist das sehr leicht abnehmbare Höhenleitwerk. Es wird lediglich eingeklipst. Zur Montage und Demontage braucht man dennoch ein Werkzeug, da die Höhenruderanlenkung mit einem kleinen Sechskant-Schraubendreher gelöst/angezogen werden muss. So zerlegt, kann das Modell in der Verkaufsverpackung transportiert und gelagert werden. Um eventuellen harten Landungen genügend Material entgegen zu setzen, ist die Rumpfunterseite recht stabil ausgelegt, die Kabinenhaube dagegen ist klein um die Bruchgefahr weiter zu mindern. Der Zugang zum Akku und den RC-Komponenten ist dennoch bequem möglich.

Wie fliegt sich der EasyStar II

Die erste Kurve

Der Gleitflug begeistert

Als Segler Spezialist hat Multiplex sehr viel Erfahrung in der Auslegung von Schaumgleitern, das merkt man dem Easy Star sofort an. Das Modell gleitet sehr gut und fliegt anfängergerecht eigenstabil. Auch wenn der EasyStar II daraufhin ausgelegt wurde dem Anfänger genügend Zeit zur Reaktion zu lassen und auch hektische Ruderausschläge nur eine sehr gedämpfte Wirkung zeigen macht das Fliegen auch Fortgeschrittenen Spaß. Rüstet man das Modell mit den optionalen Querrudern aus, erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten des EasyStar. Insgesammt ist das Flugverhalten ehre in Richtung Gleiter als in Richtung Motormodell einzustufen. Der Antrieb ist aber immerhin stark genug um mit randvollem Akku bei ganz kurz gemähtem Rasen mit viel Anlauf einen Bodenstart zu meistern und das obwohl der Flieger sinnvollerweise kein Fahrwerk hat.

Fazit

Auch 16 Jahre nach dem Ersten EasyStar ist das Modell eine Top Empfehlung für Einsteiger. Der EasyStar ist aber ein Modell, das nicht nach dem Erlernen der ersten Steuermanöver gleich langweilig wird. Hangflug, Thermiksuche, Looping, Turns all das ist machbar. Sogar in einem längeren Rückenflug wurde ein EasyStar schon gesichtet, das allerdings ist nicht wirklich sein Metier.

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