Unisens-E mehr als ein Vario

Beschäftigt man sich etwas mehr mit dem Thema Segelflug, insbesondere dem Thema Thermik, so kommt bald der Wunsch auf, das eigene Flugmodell mit einem Variometer, kurz Vario auszustatten. Ein Variometer enthält einen empfindlichen Luftdrucksensor, der in der Lage ist Höhenänderungen des Flugmodells sehr genau zu erfassen. Bei Variometern in Modellflugzeugen wird diese Höhenänderung von der Steuerelektronik dann meist in Form eines sich ändernden Tones ausgegeben. Noch vor nicht allzu langer Zeit musste die Ausgabe an den Modellpiloten über ein Funkgerät erfolgen. Dank Telemetrietechnik in modernen Fernlenkanlagen ist dies heute jedoch viel einfacher möglich.

Das UniSens-E ist ein Telemetriesensor des deutschen Herstellers SM-Modellbau, der ein solches Variometer enthält, und der mit den verschiedensten Fernlenksystemen kombiniert werden kann. Das UniSens-E ersetzt damit nicht nur die Variometer-Sensoren der verschiedenen Hersteller, es ist darüber hinaus geradezu ein Universalsensor für Elektroflieger. Wir wollen hier den Funktionsumfang und die Einsatzmöglichkeiten des Gerätes einmal etwas ausführlicher darstellen.

Die Anschlüsse

UniSens-E im Größenvergleich – Foto SM-Modellbau

Das UniSens-E wird in einer Tüte mit einer deutschsprachigen Anleitung geliefert. Als erstes in Auge fällt die Vielzahl an Anschlüssen und Kabeln auf, die mit dem kleinen in Schrumpfschlauch gehüllten Gerät aus der Tüte fällt. Praktischerweise hat der Hersteller SM alle mitgelieferten Kabel bereits an der richtigen Stelle angeschlossen. So fällt es leichter sich durchs Gewirr voranzuarbeiten und einen ersten Überblick zu gewinnen. Eine Entscheidung muss man jedoch bereits beim, oder vor dem Kauf treffen. Das UniSens gibt es in verschiedenen Steckervarianten. Der Kunde muss sich hier für eines der Verfügbaren Stecksysteme M6, XT60, 4mm Gold oder 6mm Gold oder ganz schlicht mit Kabeln entscheiden. Die genannten Anschlüsse führen im Modell dann zum Motor bzw. zum Akku.

Widmen wir uns nun aber den anderen Kabeln, die in allen Varianten gleich sind. Zunächst ist da ein normales 3 Adriges Kabel mit einem blauen Servostecker. Dieses Kabel ist die Verbindung des UniSens zum Empfänger und stellt auch die Stromversorgung der Elektronik sicher. Dieses ist das einzige Kabel, welches unter allen Umständen angeschlossen werden muss, sonst können keine Werte ausgegeben werden.

Des weiteren gibt es ein weiteres Kabel mit einem schwarzen Servostecker und nur einer Ader. Dieses Kabel kann einen freien Kanal des Empfängers gesteckt werden und ermöglicht es zwischen einer Ausgabe der Momentanwerte auf eine Ausgabe von Maximal oder Minimalwerten umzuschalten. Eine Praktische Funktion, falls der eigene Sender eine solche Funktion nicht Senderseitig zur Verfügung stellt.

Außerdem gibt es ein dünnes, weißes, steckerloses Kabel. Dieses stellt einen Eingang zur Messung der Motordrehzahl bereit. Es wird im Modell ganz einfach an eines der Drei Motorkabel mit angeschlossen.

Ein einziger Stecker, außer denen für den Motorstrom, am UniSens ist im Auslieferungszustand frei. Über Ihn können weitere Komponenten der Firma SM angeschlossen werden. So können die Daten des UniSens falls ein nicht Telemetriefähiges Fernlenksystem verwendet wird. Direkt an ein Display oder einen Datenlogger weitergegeben werden.

Variometer

Einer der Häufigsten Gründe ein UniSens einzubauen dürfte der Wunsch nach einem Variometer sein. Anders als die GPS Basierten Höhenangaben einiger Telemetriesensoren ist die Höhenauflösung des UniSens sehr genau. Allerdings kann das System aufgrund von Luftdruckschwankungen bei verschiedenen Wetterlagen nur die Höhe über dem Startplatz bzw. Einschaltort genau bestimmen, nicht jedoch die Höhe über NN. Im Segelflug ist aber genau diese Angabe zum finden von Aufwinden hilfreich. Ein anderer Anwendungszweck ist das Ermitteln der Ausklinkhöhe im Schleppflugzeug beim Seglerschlepp.

Strom und alles was dazu gehört

Anschlussschema

Über die Stromanschlüsse im Stromkreis zwischen Akku und Regler ermittelt das UniSens eine ganz Reihe von Werten und gibt diese an die Telemetrie weiter. Neben dem aktuellen Strom und der Spannung werden aus diesen Werten die aus dem Akku entnommene Kapazität, Leistung und Energie ermittelt. Das UnisSens-E kann also neben der reinen Kontrolle der Akkuspannung als „Tankuhr“ verwendet werden, was besonders bei Schleppmaschinen und lange fliegenden Seglern praktisch ist. Ein Gimmik ist schließlich die Messung der Motordrehzahl, die nur dann richtig funktioniert, wenn man die Polzahl des verbauten Motors kennt. Sie kann jedoch immerhin bei der Abstimmung der korrekten Luftschraube helfen.

Fern-Steuerung

Das UniSens-E arbeitet mit Fernsteuerungen von Multiplex (M-Link), Grauper (HOTT), Jeti (duplex), Futabe (S-Bus), JR (DMSS) und FrSky zusammen und kann statt eines Herstellereigenen Telemetriesensors an deren Empfänger angschlossen werden. Besitzer von Jeti Sendern können das UniSens-E über die eingebaute Jeti-Box Funktion sogar vom Sender aus bedienen.

UniSens-E im HEMPEL Modellflugwelt Shop