Hubschrauber für Einsteiger – Teil 3 – Programmierung

Erst einmal vorweg: Schön, dass du es bis hier geschafft hast!
Die Wahl des Modells ist erfolgt, der Bau ist erledigt. Nun steht der fast fertige Heli vor der Nase und soll natürlich auch noch in die Luft.
Der Erstflug ist immer eine Sache die einem die Schweißperlen auf die Stirn treibt, allerdings sind wir noch nicht so weit. Vorab muss der Heli natürlich noch programmiert werden.

Wie in dem ersten Beitrag von mir zu lesen war habe ich mich für das VStabi von Mikado entschieden.
Die ersten Schritte möchte ich hier nun mit euch anschauen.
Als Funksystem nutze ich die DS-14 von Jeti-Model. Von den Grundsetups sollte es allerdings nicht zu sehr von euren Funken unterschiedlich sein, da die hauptsächliche Programmierung des Helis kaum noch in der Funke, sondern im Stabi an sich erfolgt!

Vorbereitung

Auch hier ist wieder wichtig, nichts überstürzen – Schritt für Schritt vorgehen und auch die Einstellungen gerne fünf mal kontrollieren. Lieber einmal zu viel – als einmal zu wenig!

Software

Das VStabi benötigt zum Einstellen die VBar Control Manger-Applikation.
Ist diese gestartet sollte es nun so bei euch aussehen.

Als erstes wählt ihr rechts oben Setup aus. Jetzt solltet ihr einen Hinweis bekommen, dass ein Testmodus gestartet wird und der Heli steuerbar, allerdings nicht „scharf“ geschaltet wird. Dennoch Empfehlung falls ihr euch nicht sicher seid: bitte entweder eines der drei Motorenkabel heraus oder sichert den Heli gegen unbeabsichtigtes Anlaufen sichern!

In der Funke ist wichtig einzustellen das ihr einen „mechanischen“ Heli nutzt und keine Kreisel auf dem Heck nutzt!

Habt ihr in der Drop-Down Box euren Sender ausgewählt – in meinem Fall Universial Digital Input (UDI) – habt ihr darunter Fortschrittsbalken die euch anzeigen welche Kanäle wie arbeiten! Bitte achtet hier auf korrekte Arbeitsweise -100% bis +100%. Umkehrungen in der Funke werden NUR hier vorgenommen, alle später falsch laufenden Servos und Co bitte nur noch im VStabi reversieren!

Hangelt euch Reiter für Reiter an die VStabi Software! Diese ist so gut programmiert, dass man eigentlich nicht wirklich viel falsch machen kann. Links ist immer die Anleitung zum rechtsseitigen Geschehen der Software.

Ich gehe auch hier wieder auf die wichtigsten Masken ein und werde nicht eine penible Schritt-für-Schritt-Anleitung schreiben.

Wichtigst ist die Auswahl der Einbaulage des VStabi. Hier ist die korrekte Position anzugeben, damit beim Erstflug auch das Stabi wirklich weiß wie rum es liegt, klebt oder generell eingebaut ist! Eine falsche Wirkrichtung durch falsche Einbaulage kann unweigerlich zum Absturz führen, da der Heli alles falsch herum ausregelt, was ihr einsteuert. Die Auswahl der Taumelscheibe betrifft bei den meisten Helis auf eine 3-Servo-Konfiguration zu mit Nickservo vorne oder hinten – man spricht hier von HR-3 und H-3. Auswahl ist hier einfach – Taumelscheibe angucken „oben“ in der Software ist vorne im Heli und Auswahl treffen. Bei meinem Goblin 380 ist es die H-3 (Nickservo sitzt vorne).

Bei dem Reiter für die Servos ist jetzt die Funke freigeschaltet. Man kann somit durch bewegen der Knüppel die Taumelscheibe bewegen. Man sieht auch direkt zur ausgewählten Taumelscheibe die vorhandenen Servos an richtiger Position. Hier wieder: oben Software – vorne im Heli!

Wenn man jetzt Pitch gibt, sprich den linken Knüppel nach oben bewegt (Funke – Mode 2) oder den rechten Stick hin und her bewegt sollten die Bewegungen richtig ankommen.
Zwei Beispielmöglichkeiten sind:

  • Knüppel Pitch hoch: alle Servos drücken die Scheibe nach oben
  • Knüppel Roll/Nick rechts: rechtes Servo CH.2 geht runter CH.1 Servo fährt hoch (TS steht nach rechts geneigt)

Laufen die Servos alle korrekt und sind die eventuellen Wegumkehrungen hier nun in der Software vorgenommen folgt der eigentlich wichtigste Reiter! TRIM!

Hier wird vorerst die Taumelscheibe mechanisch auf 0° Pitch eingestellt – sprich alle Servos müssen sich in der Mitte befinden und die Blätter weder nach oben noch nach unten angewinkelt werden.  Augenmaß sollte hier vermieden werden – zumindest für das grobe Einrichten ja, aber die Feineinstellungen sollten mit einer Pitchlehre erfolgen – am besten eine digitale! Es gibt zwar einen mechanischen analogen Weg, diesen rate ich aber niemanden an! Eine digitale Pitchlehre kostet nicht viel und muss auch nur ein einziges Mal angeschafft werden! Spart euch dieses Geld bitte nicht.

Habt ihr die mechanische Einstellung so gut wie möglich ausgeführt, die Blätter stehen aber immer noch nicht auf 0° sondern evtl 0,3° könnt ihr nun jedes einzelne Servo feintunen. Die jeweiligen Channel stehen für für jeden einzelnen Servo und können nun auch sauber und wirklich feinjustiert werden.

Im nächstenReiter „Pitch“ stellt man noch die maximalen positiven und negativen Ausschläge ein. Hier bitte die Anleitungen der jeweiligen Heli-Hersteller wälzen. Es stehen die Angaben für max pos. Pitch und max neg. Pitch immer drin! In der Regel wird das ein Wert um die 12° positiv wie negativ sein! Bei „Zyklisch“ stellt man nach Druck auf den Knopf in der Software den Wert ein, damit auch 8° am Blatt anliegen. Diese 8° sind wichtig wenn ihr zyklische Eingaben macht, sprich Pitch, Nick und ggf. noch Roll einsteuert – das passiert bei einer normalen Kurve. Somit weiß das Stabi in wie weit es seine Arbeit verrichten kann und nicht irgnedwie gegen die Endanschläge stößt!

Neben der Taumelscheibe ist aber dem Heck auch eine große Beachtung zu schenken. Dies passiert in der Maske „Heck“. Nach Auswahl des richtigen Heckservos und dessen Anschluss muss man hier auch noch die möglichen Wege und Laufrichtung einstellen. Falls das Servo falsch herum läuft, einfach auf das Servo klicken und es ist reversiert. Bei den Endanschlägen sollte man knapp einen halben Millimeter Luft zu dem jeweiligen Lager einhalten.

Im groben war es das schon und der Heli ist abflugbereit.

Fazit

Lest die Beschreibungen zu den jeweiligen Masken und arbeitet einfach nach vorgabe, dann wird auch der erste Heli schön fliegen! Feineinstellungen kann man (und muss man meistens auch) im Anschluss eh machen bis der Heli nach seinen Wünschen perfekt fliegt!

Mein Goblin zum Beispiel ist von mir zusammengebaut und eingestellt worden und bei meinem Erstflug wie eine „Eins“ geflogen! Ich habe mir beim Setup so viel Mühe gegeben, dass ich jetzt bis auf ein zwei Feineinstellungen nichts mehr ändern muss! Traumhaft!

 

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