Funray von Multiplex

Mit dem Furay ist seit Ende Juli, also erst wenige Tage, der jüngste Sproß der Multiplex Seglerfamilie auf dem Markt. Bei dem zunächst nur als RR Modell erhältlichen Modell viel als erstes der Preis ins Auge der knapp die 400,- € Marke übersteigt bzw. an ihr kratzt (Sraßenpreis). Das klingt zunächst ambitioniert. Wenn man das Modell jedoch einmal in der Hand hatte, weiß, das sich der Funray mit üblichen Schaumgleiter Maßstäben weder messen will noch kann. Hier handelt es sich um eine andere, eine neue Kategorie, von Schaum-Seglern.

Der Rumpf des Funray im Schnitt. Gut zu sehen der durchgehende Holm. Foto ©Multiplex

Als Testmodell stand uns ein Funray RR zur Verfügung, der von uns mit einem Jeti Empfänger und einen E-Flit 3S 3200 Akku ausgerüstet wurde. Der Zusammenbau ist so einfach, dass er leicht auf dem Modellflugplatz erfolgen kann. lediglich das Anlöten eines zum Multiplex typischen M6 Stecker alternativen Steckers haben wir daheim in der Werkstatt erledigt.

Schon die in Luftpolster  verpackten Teile können in vielerlei Hinsicht begeistern. Die Flächen sind brettsteif und weisen eine Verarbeitungsqualität auf Handschmeichlerniveau auf. Immer wieder drängt sich einem der Vergleich mit einem GFK Modell auf. Obwohl selbst Multiplex in seiner eigenen Anleitung darauf hinweist, dass man den Funray doch bitte auch von der Festigkeit nicht mit einem Modell aus Faserverbund verwechseln möge, immer wieder ist man geneigt den Vergleich zu tätigen.

Ein schönes Detail sind die Ruderhörner, die formschlüssig mit den in die Ruder eingelassenen Edelstahlstäben verbuden sind und so die Kräfte perfekt in die Ruderflächen einleiten. Auch Rumpf,  Tragflächen und  Leitwerksflächen sind mit Holmen aus Metall und CFK so verstärkt, dass man dem Modell fast alles zutrauen mag. Der 4-Kant Kohleholm im Rumpf wurde sogar bis in den Motorspant hinein geführt und sort so nochmals für eine extra Portion Stabilität.

Am RR Modell gibt es nur noch wenige Handgriffe zu tun.

Einige Details die die Dauerhaltbarkeit des Schaums positiv beeinflussen werden fallen ebenfalls auf. So ist die Haube mit einem Textilbezug und Kunststoffverstärkungen an den Griffstellen versehen, die im Dauergebrauch verhindern sollen, dass die Haube unschöne Verschleißspuren bekommt. Ein weiteres intelligentes Detail sind die Rumpfschoner aus einer sehr elastischen Selbstklebefolie, die allerdings auch bei der RR Version selbst angebracht werden müssen.

Die Nasenleisten aus Kunststoff fallen nicht eindeutig in die eine oder andere Kategorie, sie werden sowohl das torsionsverhalten der Flächen verbessern als auch diese bei Landungen auf einer Wiese schlagfester machen und so die Dauerhaltbarkeit erhöhen.

Was ist noch fertig zu stellen?

Der stolze Besitzer eines Funray RR muss also neben dem Empfänger- und Akkueinbau noch Seitenruder, Rumpfschoner und Höhenruder anbringen, sowie die Runderanlenkungen festschrauben und einstellen. Eventuell muss eine Trimmkugel ins Heck eingebracht werden, was aber bei unserer Akkuwahl nicht notwendig war, im Gegenteil. Wir haben mit dem 3S 3200er Akku noch ein Wenig Gewicht unter der Haube benötigt um den Schwerpunkt korrekt einzustellen.

 

An den Tragflächen gibt es rein nichts zu tun. Sie müssen lediglich von beiden Seiten in den Rumpf eingeschoben werden und mit einem Kunststoffstift gesichert werden. Die Flächenbefestigung mit automatischem Servoanschluss über M6 Stecker sorgt dafür, dass ohne viel Prokeln die Servos angeschlossen sind.

Wie fliegt sich der Funray?

Angestochen nimmt das Modell zügig Geschwindigkeit auf

Wie von einem Multiplex Modell gewohnt lässt sich der Funray schon beim ersten Start, ohne viel Trimmen ganz entspannt steuern. Das Modell ist obwohl es von der Spannweite her kaum 20 cm mehr misst als ein Easy Glider jedoch auf gar keinen Fall ein Anfängermodell. Durch das ganz erhebliche Gewicht möchte der Funray flott geflogen werden. Segelkunstflug mit ausgeschaltetem Motor ist problemlos möglich und der Funray setzt beim Anstechen gewonnene Geschwindigkeit in einer für ein Schaummodell noch nicht dagewesenen Weise wieder  in Höhe um.

Was man nicht probieren sollte, ist den Funray allzusehr „auszuhungern“, irgendwann ist der Moment gekommen an dem das Modell über die Fläche abkippt und im Sturzflug dem Boden entgegenstrebt. Freilich lässt sich das Modell nachdem Geschwindigkeit gewonnen ist, problemlos wieder abfangen, der Anfänger wäre aber mit solch einem Verhalten sicher überfordert und würde beim senkrechten Einschlag kapitale Abstrurzschäden riskieren.

Allen die wissen was sie tun, wird der Funray unendlich viel Spaß bereiten. Die erste Serie von Multiplex war dementsprechend auch bereits nach wenigen Tagen ausverkauft. Wer also noch im Jahr 2017 die Chance haben möchte Funray zu fliegen tut gut daran eine Vorbestellung zu tätigen und geduldig zu warten.

Technische Daten

Spannweite : 200 mm
Länge : 1230 mm
Abfluggewicht : 1790 g


Lieferumfang

  • Fertig Gebauter Rumpf, Flächen und Leitwerke
  • 4 Flächenservos u. 2 Rumpfservos Hitec, bereits eingebaut
  • Kleinteile
  • Bauplan mit Erklärungen auf Deutsch

Der Funray und Vergleichbare Modelle im HEMPEL Modellflugwelt Shop

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