Intelligente Empfänger
In den den Anfängen des RC- Modellbaus war die Sache einfach. Ein Knüppel am Sender war das Steuerorgan für einen Funkkanal, der dann im Modell ein Servo steuerte. Nach ersten vorsichtigen Versuchen mit Mischern, Dual Rate und Expo bis hin zu den heutigen Computersendern die jeden noch so ausgefallenen Mischer ermöglichen. Eines ist immer gleich geblieben. Die „Intelligenz“ wurde in den Sender eingebaut. Natürlich gab es Ausnahmen Delta-Mix Kabel im Modell und Dual Rate Module blieben aber immer eine Randerscheinung.
Seit einigen Jahren jedoch scheint dieses Pradigma jedoch Konkurrenz vom genau gegenteiligen Konzept zu bekommen, nämlich von intelligenten Empfängern wie z.B. dem Multiplex Wingstabi
Vom RC-Heli ins Flächenmodell
Für RC-Heli Piloten ist es inzwischen selbstverständlich, dass die Laufrichtung der Servos, die Ausschläge und die Kanalzuordnung nicht mehr im Sender, sondern im Flybarlesssystem stattfindet. Allenfalls die Gas- und Pitchkurven werden noch hier und da im Sender eingestellt. Auch der Empfänger „rutschte“ bei einigen bereits in das Flybarless System wie z.B. beim Spektrum AR7200BX. Seit 2014 setzt die Firma Mikado mit sener V-Bar Control Fernsteuerung das Konzept des intelligenten Empfängers wohl am konsequentesten um. Der Sender ist nur noch Bedienfeld für den Empfänger.
Modellflieger lassen sich einerseits natürlich ungern Ihr liebstes Spielzeug wegnehmen, andererseits sind nicht wenige mit der Programmierung des eigenen Senders überfordert. Zwar gab es bereits Versuche mit vorgefertigten Setups für Fertigmodelle, diese scheitern jedoch oft an der Vielzahl der möglichen Sender, so dass der Einsatz stets auf sehr einfache Modelle beschränkt blieb. In den letzten 2 Jahren hat, ausgehend von Einsteiger-Hubschraubern aber eine kleine Revolution bei den Empfängern stattgefunden. Zum einen halten 3-Achs Stabilisierungen heimlich still und leise den Einzug in immer mehr Modelle, zum Anderen werden in immer mehr Fertigmodelle intelligente Empfänger eingebaut, die sich z.B. per Sender in verschiedene Flugphasen umschalten lassen und Mischer, Dual Rate und vieles mehr Empfängerseitig vorhalten. Ob so ein Modell mit einer RTF-Funke oder einem 1.000,- € Pultsender betrieben wird, spielt nur noch in Bezug auf die Qualität der Steuerorgane und der ergonomischen Qualität des Senders eine Rolle.
Inelligenz im Empfänger und im Sender
Nach und nach wird die Technik aus diesen Fertigmodellen inzwischen auch als Einzelempfänger und damit für anspruchsvollere Modellbauer verfügbar. Zwar ist wohl nicht damit zu rechnen, dass sich in der Fernlenktechnik ein jäher Schnitt, wie beim Umstieg von 35 MHz auf 2,4 GHz auftut, intelligente Empfänger werden in Zukunft aber einen immer breiteren Raum bei der Auswahl der möglichen Alternativen einnehmen. Die Folge ist, dass es bei der Auswahl des Senders nur noch in den seltensten Fällen auf die schiere Kanalzahl, und die Anzahl der Modellspeicher ankommt. Viel mehr stehen Ergonomie und Qualität der Knüppelagregate im Vordergrund. Die Intelligenz wird aber wohl im Sender dennoch an Bord bleiben. Schließlich wollen Modellbauer nicht immer nur einfach fliegen, sondern auch „bauen“.
Wingstabi und AR636
Die Aktuelle Version des intelligenten Spektrum Empfängers ist der AR636 der zur Zeit (Nov. 2015) im Bundle mit den dazugehörigen Programmierkabeln für den PC und Smartphones angeboten wird. Die Software ist kostenlos erhältlich und erlaubt vielfältige Einstellmöglichkeiten. Ganz neu Auf dem Markt ist das Multiplex Wingstabi. Das Wingstabi ist ebenfalls per Windows PC mit einer gleichfalls kostenlos erhältlichen Software dem Multiplex-Launcher einstellbar. Das USB Kabel ist im Lieferumfang des Wingstabi enthalten. Ein Bluetooth Modul zur Drahtlosen Einstellung des Wingstabi muss dagegen gesondert erworben werden. Eine Besonderheit des Wingstabi ist, dass nicht nur Multiplex Piloten in den Genuss der übersichtlichen Einstellsoftware kommen. Das Wingstabi ist auch in einer Variante ohne eingebauten M-Link Empfänger erhältlich und kann dann mit allen gängigen Fernlenksystemen betrieben werden. Voraussetzung ist lediglich ein Empfänger mit Summensignalausgang für das jeweilige Fernlenksystem.