Rare Bear von E-Flite
Im Januar 2015 zeigte E-Flite das erste Mal den Prototypen eines semi Scale Modells der Rare Bear. Das Original ist eine ursprünglich 1946 gebaute Grumann F8F die 1969 in ein Rennflugzeug für Luftrennen umgebaut wurde. Die original Rare Bear hält etliche Weltrekorde für Properllergetriebene Flugzeuge und ist das schnellste Propellerflugzeug der Welt. Ein solches Vorbild schreit natürlich nach einer entsprechenden Motorisierung auch als Modell und so hat E-flite sein Schaum-Modell mit einem extrem potenten Antrieb versehen. Uns hat natürlich interessiert wie sich ein so schneller Schäumling eigentlich anfühlt.
Was ist in der Packung
Rumpf, Tragflächen und Leitwerke des Modells finden sich fest und sicher in ein großes Styropoor Formteil verpackt und kommen dank, solch sorfältiger Vorsorge des Herstellers in einwandfreiem Zustand aus dem großen Karton. Im Rumpf sind Antrieb einschließlich Regler und die 4 Servos bereits verbaut. In unserem Testmodell, einer BNF Version war dazu noch ein Spektrum Empfänger mit AS3X verbaut, so dass das Modell nach dem Anstecken und Verschrauben der Tragflächen und des Höhenleitwerkes und dem Einhängen des Rudergestänges für das Höhenruder bis auf den Akku schon betriebsbereit war. Außer dem fertig gebauten Flieger ist nur noch ein Tütchen mit Kleinteilen mit im Karton. Einen Akku muss der künftige „Reno Pilot“ noch beisteuern. Der Hersteller empfiehlt einen 4S 3300er mit 50C aus seinem eigenen Sortiment. Weniger als 30C Dauerstrom sollte der verwendete Akku auf gar keinen Fall haben denn wie sich bei unseren Flügen herausstellte genhemigt sich die Rare Bear einen ordentlichen „Schluck aus der Pulle“.
Wie fliegt sich die E-flite Rare Bear
Das der Reno Racer ein für Anfänger geeignetes Modell sei, wird wohl niemand vermuten und allen Einsteigern die dennoch mit dem schicken Modell liebäugeln sei geraten erst mal zu einem leichter beherrschbaren Flugzeug zu greifen. Aber wer wird denn nun Spaß mit dem Modell haben? – E-Flite hat dem Werfer ein paar Griffmulden spendiert die den Abwurf des doch recht massiven Modells erleichtern sollen. Das ist von der Position der Griffe her gelungen, leider sind diese jedoch recht glatt geraten, so dass ein beherzter Griff des Starthelfers von Nöten ist. Die Leistung des 4S Antriebs ist jedoch so brachial, dass ein beherzter Griff zum Gasknüppel auch einen nicht ganz perfekten Abwurf souverän in einen mühelosen senkrechten Steigflug verwandelt. Voraussetzung ist allerdings das Der Pilot am Sender gute Reaktionen hat, das schnelle Modell nicht aus den Augen und selbst nicht die Nerven verliert. Das Modell ist nämlich schnell, sehr schnell, sauschnell !!! Die Rare Bear ist dabei keinesfalls eine Bestie. Das AS3X Stabilisierungssystem sorgt dafür, dass das Modell wie am Schnürchen gezogen seine Bahnen zieht, aber die enorme Geschwindigkeit erfordert dennoch feinfühliges aber reaktionsschelles Steuern. Leider stand uns bei unseren Testflügen kein GPS Logger zur Verfügung, der Flitzer soll aber rund 160 km/h erreichen, was durchaus realistisch scheint. Nach rund 3 Minuten ist der Ritt auf der Kanonenkugel bei Ausnutzung der vollen Leistung (was am meisten Spaß macht) aber auch schon wieder vorbei. Mehr würde den Adrenalinspiegel des Piloten aber wohl auch in pathologisch relevante Höhen treiben. Unser Testpilot jedenfalls brachte auf die Frage nach den Flugeigenschaften zunächst nur noch ein verstörtes „Geil“ hervor.
Fazit
Die Rare Bear von E-flite ist genau das Richtige für alle die den Nervenkitzel eines richtig schnelles Modell suchen. Ein paar Jahre Flugerfahrung sollte der Pilot am Sender jedoch schon haben, sonst verwandelt ein Ruckler am Steuerknüppel das schöne Semi-Scale Modell wohlmöglich noch in einen Haufen EPP Schrott. Mindestens eine Spektrum DX6 und ein Ladegerät welches 4S Akkus laden kann sollte sich ebenfalls im Besitz des künftigen Rare Bear Piloten sein. Für runde 350,- € (Modell + ein Akku) sind dann feuchte Finger und weiche Knie wohlfeil.