Welche Eigenschaften muss ein Modellflugzeug für Anfänger haben?

Zur Zeit unserer Eltern war der Einstieg in das Modellflug Hobby ein steiniger Weg. Ein Flugzeug musste in mühevoller Arbeit aus Balsa, Sperrholz und Japanpapier gebaut werden und nach dem Erstflug war das mühsam gebaute Modell häufig auch schon wieder kaputt. Heute haben es Anfänger da erheblich leichter. Die Modellbauindustrie bietet eine fast unüberschaubare Vielfalt an flugfertig aufgebauten Modellen an, die nur auf den Erstflug warten.

Aber was sollte ein Anfänger bei der Auswahl beachten?

Damit die Ersten Flüge mit dem neuen Modell so viel Spaß machen, wie man sich das von einem neuen Hobby wünscht und nicht im Frust und mit einem kaputten Flugzeug enden sollte man bei der Auswahl des ersten ferngesteuerten Modellflugzeugs ein Paar Dinge beachten:

  1. Das Modell sollte langsam fliegen können

    Als Anfänger braucht man noch etwas Zeit zum überlegen in welche Richtung man nun welchen Knüppel an der Fernsteuerung bewegen muss, damit das Modellflugzeug macht was man als „Pilot“ möchte. Damit der angehende Modell-Pilot genug Zeit zum Überlegen hat sollte das erste Modell eine niedrige Fluggeschwindigkeit erlauben. Da bei allen Flugzeugen eine gewisse Geschwindigkeit nötig ist um den Auftrieb an der Tragfläche zu erzeugen, können Leichte Flugzeuge langsamer fliegen als schwere Flugzeuge. Dies ist natürlich auch von der Größe des Modells abhängig. Ein großes Modell darf schwerer sein als ein kleines. Die Maßzahl ist hier das Gewicht in Gramm pro Quadratzentimeter Tragfläche. Je niedriger diese ist, desdo langsamer kann das Modell geflogen werden. Neben der Flächenbelastung ist aber auch Das verwendete Tragflächenprofil ein Faktor der die minimale Fluggeschwindigkeit beeinflusst. Hier sind Profile die nach oben hin eine starke Wölbung aufweisen und nach unten hin eher flach sind (Auftriebsprofile) für Anfänger gut geeignet. Ungeeignet hingegen sind symetrische oder halbsymetrische Profile wie sie z.B. für Kunstflugmodelle eingesetzt werden.

  2. Das Modell sollte möglichst eigenstabil fliegen

    Im Idealfall sollte ein Modell für Anfänger nach dem loslassen der Steuerknüppel wieder in die Normalfluglage zurückkehren. Dies kann durch mehrere konstruktive und elektronische Maßnahmen erreicht werden. Bei alten Freiflugmodellen, also solchen die komplett ohne fernsteuerung fliegen sollten behalf man sich mit einer starken V-Form der Tragflächen. Dieses konstruktive Merkmal ist auch heute noch bei fast allen Anfängermodellen anzutreffen, wenn auch nicht ganz so stark wie beim Freiflugmodell. In den letzten Jahren haben aber immer mehr elektronische Steuerhilfen in die Anfängermodelle einzug gehalten. Diese Systeme haben den Vorteil, dass sie sich Schritt für Schritt in ihrer Wirkung abschalten lassen, so dass das Anfängermodell auch nach vielen Flügen nicht langweilig wird. Bei den Anfängermodellen von Hobbyzone heißt dieses System z.B. VI (Virtual Instructor) also virtueller Fluglehrer.

  3. Das Modell sollte nicht so leicht kaputt gehen

    Die Einsicht, das ein Modellflugzeug für Anfänger heute aus einem hochfesten und leicht elastischem Partikelschaum wie z.B. EPP, EPO, Hydrodur oder Arcel bestehen sollte hat sich inzwischen so sehr zum Allgemeingut herauskristallisiert, dass man dies kaum noch erwähnen muss. Nicht minder wichtig ist aber auch die Form des Modells. Ein Fahrwerk z.B. mag zwar schick aussehen, kann aber, wenn es bei einer allzu harten Landung abbricht, nicht nur selbst kaputt gehen, sondern auch erhebliche Schäden am Modell verursachen. Es ist also sinnvoll gleich ein Modell ohne Fahrwerk oder zu mindest mit abnehmbarem Fahrwerk zu wählen. Die Nase des Modells ist ein bereich der bei missglückten Landungen besonders starken Belastungen ausgesetzt ist. Modelle die gerade in diesem Bereich den Motor und die Luftschraube haben, bedürfen nach so einem Vorfall oft umfangreicher Reparaturen. Besser sind also Modelle die entweder 2 Propeller in Motorgondeln an den Tragflächen haben oder einen nach hinten gerichteten Huckepackantrieb.