Ferngesteuerter Mini Hubschrauber – So gelingt der Erstflug
Ferngesteuerte Mini (Koaxial-) Hubschrauber sind schon seit einigen Jahren im Trend. Wir verraten wie der Erste Flug nach dem Auspacken gelingt und was man sonst noch so beachten sollte.
Das Auspacken und die ungeliebte Anleitung
Ist alles da?
Was fällt beim Auspacken meist als erstes unter den Tisch die Anleitung. Die Chance die Anleitung zu lesen sollte man sich jedoch nicht entgehen lassen und zumindest ein mal bis zum Kapitel Start gelesen haben. Es soll Fälle geben in denen hat das geholfen. Gegen Ende derAnleitung gibt es oft eine Auflistung der lieferbaren Ersatzteile, diese kann später helfen das passende Ersatzteil für eine eventuell nötige Reparatur zu finden. Also auch jetzt die Anleitung noch nicht gleich wegwerfen.
Auf einer der Ersten Seiten der Anleitung steht meist, was im Karton sein sollte. Ein Blick hilft herauszufinden ob der neue Heli komplett ist. Jetzt werden alle mitgelieferten Teile vorsichtig aus Ihrer Styropoor bzw. Pappverpackung befreit. Achtung, machmal ist das Modell oder der Sender mit einem Kabelbinder, Klebeband, Draht oder sogar mit Schrauben am Verpackungsmaterial befestigt. Nicht einfach ungeduldig alles herausreißen, sonst sind Schäden am Modell schon vor dem ersten Start vorprogrammiert.
Batterien einlegen und Flugakku laden
Als nächstes wird der Sender des Hubschraubers mit Batterien oder Akkus bestückt. Sollten diese nicht dabei gewesen sein, sollten unbedingt nur Akkus oder Batterien gleichen Typs und Ladestandes eingelegt werden. Eine Mischbestückung kann nicht nur zur Fehlfunktion, sondern zum Auslaufen der Batterien oder schlimmeren und zur Beschädigung des Senders führen. Bestenfalls werden Akkus in einer Mischbstückung beschädigt und sind nur noch ein Fall für den Sondermüll. Also – Spendieren Sie dem Sender ein paar frische Batterien oder frisch geladene Akkus.
Als nächstes ist der Flugakku des Ferngesteuerten Hubschraubers aufzuladen. Dies sollte in jedem Fall vor dem ersten Flugversuch passieren. Auch hier kann ein einmaliges Tiefentladen schon zu einer Beschädigung führen. Das Laden erfolgt je nach Modell per USB Kabel, über den Sender oder mit einem beiliegenden Ladegerät.
Pre-Flight-Check und Erstflug
Sind Sender und Modell mit Strom versorgt kann der ersehnte Erstflug erfolgen. Vor dem ersten Start sollte noch kurz überprüft werden ob am Modell nichts verbogen ist, ob Hauptrotor/en und Heckrotor, so vorhanden, leicht läuft und ob die Paddelstange (manchmal gibt es auch die nicht mehr) sich leicht bewegt. Dann wird zunächst der Sender eingeschaltet und dann der Hubschrauber. Der Hubschrauber wird sofort nach dem einschalten, bzw. einstecken des Akkus, auf den Boden gestellt und bleibt dort für einige Sekunden ruhig stehen. Nur so kann der Gyro die Nullstellung ermitteln und den Hubschrauber nachher im Flug stabilisieren. Bei manchen Modellen ist das Einschalten des Senders allerdings auch erst nach dem Einschalten des Helis gefordert. Im Zweifel ist es allerdings umgekehrt. 1. Sender, 2. Heli
Der Erstflug gelingt umso besser, je mehr freier Platz vorhanden ist. Möbel, Gäste, Pflanzen, Wände, alles kann im Weg sein, wenn das Steuern des unbekannten Modells noch neu ist. Stimmen alle Voraussetzungen, Platz, Akkuladung … dann sollte man beherzt Zur Sache gehen. Der Gasknüppel, bei Mode 2 links, wird vorsichtig aber zügig etwa bis zur Mitte geschoben und dann noch etwas vorsichtiger so weit nach oben bis das Modell etwa 70 cm bis 1 m über dem Boden schwebt.
Das Gas in Griff bekommen
Nicht zu viel Gas, sonst kommt die Decke nah.
Beim Gasgeben gibt es zwei beliebte Fehler. Am häufigsten ist der das nur ganz vorsichtig Gas gegeben wird um dann kurz über dem Boden zu schweben, damit der Heli nicht so tief fällt falls etwas schief geht. Kurz über dem Boden gibt es jedoch einen unangenehmen Bodeneffekt, der das Steuern fast unmöglich macht. Der Heli muss also weg vom Boden um sicher zu sein. Etwas seltener ist das Gegenteil. Es wird gleich zuviel Gas gegeben und der Hubschrauber kollidiert erst mit der Decke, und nach erschrecktem Reduzieren des Gashebels auf Null gleich wieder mit dem Boden. Zugegeben das mit dem Gas ist beim ersten Flug etwas aufregend, weil man noch nicht weiß was der Hubschrauber tun wird, aber es ist gar nicht so schwierig. Insbesondere kleine Koaxial-Hubschrauber aber auch moderne kleine Single-Rotor Helis schweben so stabil, dass man sich im ersten Moment ganz und gar auf das Gas konzentrieren kann.
Beherzt abheben – ca. 3-5 Sekunden in ca. 1m Höhe schweben und dann vorsichtig wieder auf dem Boden landen. Das übt den Umgang mit dem Gas.
Die erste Runde fliegen
Klappt das Schweben auf der Stelle kann man versuchen die erste Runde durch den Raum zu drehen. Drückt man den Rechten Hebel nach vorn (bei Mode 2) fliegt der Heli vorwärts. Im Zimmer wird beim geradeausfliegen schnell eine Wand oder etwas anderes im Wege sein. Deshalb ist es an der Zeit eine Kurve einzuleiten dies geschieht je nach Art des Helis mit dem rechten oder linken Knüppel. Lässt man den Nick-Knüppel, so heißt der zum Vorwärts fliegen, dabei auf Null Zurückgehen, dreht sich der Heli auf der Stelle, macht er dabei eine 360° Drehung heißt das Pirouette oder kurz Piro. Bleibt der Nickknüppel dabei gedrückt fliegt der Hubschrauber eine Kurve.
Akkupflege
Nach ca. 5 Minuten nähert sich der Akku seiner Kapazitätsgrenze. Zu bemerken ist das oft daran, dass man mehr Gas geben muss um die Höhe zu halten. Jetzt sollte man rechtzeitig ans Landen denken und den Flugakku nachladen. LiPo Akkus erreichen zwar bei minimaler Größe eine erstaunliche Leistung und halten dies im Ferngesteuerten
Hubschrauber auch bis zu 100 Lade- und Endlade-Zyklen durch, werden sie jedoch nur 1-2 mal über eine gewisse Grenze hinaus entladen, so kann die Kapazität schon nach wenigen Akkuladungen so niedrig sein, dass ein Fliegen nicht mehr möglich ist. Wer also seine Akkus liebt, der fliegt sie nicht ganz leer.